Buchenau

Flächenmäßig ist Buchenau mit 12,09 Quadratkilometern der größte der zwölf Ortsteile Dautphetals. Von der Einwohnerzahl hingegen liegt er mit 1.764 Bürgern etwa gleichauf mit Holzhausen an zweiter Stelle.
Vor der Bildung der Großgemeinde bildete Buchenau eine eigenständige Gemeinde, zu der auch die Industriesiedlung Carlshütte sowie das heute zu Biedenkopf zählende Katzenbach gehörten. Die Carlshütte wiederum gilt als Wiege der Industrialisierung in Buchenau. Sie wurde 1844 von Friedrich Carl Klein gegründet, der damit vielen Bürgern aus dem Orte ein Zubrot zu den teils dürftigen Erträgen aus der Landwirtschaft ermöglichte. Das hatte aber auch zur Folge, dass das Wohl der Menschen im Ort eng mit dem des Betriebes verbunden war. Denn in der Blütezeit der Carlshütte zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten dort 440 Menschen. Heute gibt es seitens des Landkreises und der Gemeinde Bestrebungen, die Ende der 50er Jahre geschlossene Carlshütte künftig als außerschulischen Lernort zu nutzen, an dem Kindern und interessierten Besuchern die Entwicklung der Industriegeschichte in der Region vermittelt werden soll. Deswegen bildet die Carlshütte auch einen Ankerpunkt auf der Route der Industriekultur.
Urkundlich wurde Buchenau erstmals 1238 in einer Urkunde des Klosters Caldern erwähnt, sodass Buchenau 2015 seinen 777. Geburtstag feiern konnte. Als Randort der Gemeinde grenzt Buchenau gleich an drei andere Kommunen des Landkreises: Im Norden an Wetter, im Osten an Lahntal und im Westen an Biedenkopf. Überregional bekannt ist der Ort vor allem für seinen Grenzgang, der alle sieben Jahre stattfindet. Das Volksfest geht auf das regelmäßige Überprüfen der Gemarkungsgrenze zurück. Seit 2014 dürfen sich die Buchenauer zudem damit rühmen, den geheimnisvollsten Ort Hessens in ihrer Gemarkung zu haben. Laut einer Abstimmung der Zuschauer des hessischen Rundfunks ist das der sogenannte Jungfernbrunnen im Wald von Buchenau. Dem Brunnen, der seinen Namen aufgrund der Nonnen eines Klosterhofes trägt, die dort ihr Wasser holten, werden magische Kräfte zugeschrieben. Das Wasser, das an einem Ostersonntag vor Sonnenaufgang in aller Stille gezapft werden muss, soll gegen allerlei Krankheiten wie Verbrennungen oder Magenverstimmungen helfen.