Wie und wo haben Menschen in der Eisenzeit um 800-100 v. Chr. gelebt? Entdecken Sie Spuren der Kelten und einer über 2000 Jahre alten Siedlungsgeschichte innerhalb und außerhalb des Dautphetaler Ortsteils Hommertshausen. Auf dem Berg Eisenköpfe befinden sich die Überreste einer keltischen Höhensiedlung. Im Dorf selbst wurde mit Hilfe von verschiedenen Fördergeldern im Jahr 2009 die Nachbildung eines Hauses nach keltischem Vorbild aus Feldsteinen, Holz und Lehm erbaut; Symbole, angelehnt an keltische Zeit, zieren die Außenwände.
In der Eisenzeit
Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. begannen die Volksstämme in Mitteleuropa mit der Eisenverarbeitung. Die Gesteinsformationen im Hessischen Hinterland und dem angrenzenden Dillkreis und Siegerland machten es möglich, das Eisenerz oberflächennah abzubauen. Daher gewann das Gebiet an Bedeutung. Schlackefunde belegen, dass vor Ort eine Eisenverhüttung stattgefunden hat.
Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. rücken Stämme aus dem Nordosten Europas nach Mitteldeutschland und veranlassten die hier ansässigen Stämme zur Befestigung ihrer Siedlungen. Natürliche Terrassen und angelegte Podien wurden als Standorte für Häuser genutzt. Die Befestigung bestand aus Holzpalisaden auf einem kleinen Erdwall.
Der Haupteingang der ehemaligen keltischen Siedlung im Wald zeigt Richtung Norden und zum Ort Hommertshausen. Eine Erweiterung der Befestigung in Richtung Südwesten zeigt in Richtung ehem. US-Camp und war wahrscheinlich eine Wasserquelle.
Das kriegerische Vorrücken der Stämme aus dem Nordosten und die Tatsache, dass die oberflächennahen Eisenerzvorkommnisse nahezu erschöpft waren führten wahrscheinlich dazu, dass die Siedlung zwischen 200 und 100 vor Christi aufgegeben wurde.
Auf Spurensuche gehen
Folgen Sie der Dautphetaler Wandertour D5 in den Hommertshäuser Wald und erklimmen Sie den 497 m hohen Berg Eisenköpfe, wo die Überreste der keltischen Ringwallanlage gefunden wurden.
Das Haus befindet nahe des Dorfgemeinschaftshauses auf einem Privatgrundstück. Es ist nicht nur Anschauungsobjekt für das Leben der Kelten, sondern bietet auch die Möglichkeit zur Übernachtung (abhängig von der Jahreszeit) auf dem Schlafboden direkt unter dem Dach. Pilger des Elisabeth-Pfades und des Jakobsweges, die beide den Wanderweg streifen, nutzen immer wieder diese Möglichkeit. Es gibt zudem Bemühungen, das Keltenhaus als außerschulischen Lernort anerkennen zu lassen. Das Haus verfügt über keinen öffentlichen Zugang, sondern befindet sich auf einem Privatgrundstück. Im Sinne des Eigentümers wird darum gebeten, vorab eine Besichtigung anzufragen.

(Bildquelle: Höhensiedlung und Grabungsfunde: Berichte der Kommission für Archäologische Landesforschung in Hessen – hier: Eisenzeitliche Höhensiedlungen und Rohstoffbezug im mittelhessischen Bergland; Sondergrabung auf den Eisenköpfen in Dautphetal-Hommertshausen)