
Mit nur 2,14 Quadratkilometern Größe ist Wolfgruben der kleinste der Dautphetaler Ortsteile. Dennoch leben hier 667 Bürger und damit deutlich mehr Einwohner als etwa in Damshausen, Silberg oder Herzhausen.
Auch Wolfgruben steht in direktem Zusammenhang mit den einstigen Herren vom Hohenfels. Der Ortsname Wolfgruben wurde nämlich zum ersten Mal im Jahre 1299 schriftlich genannt, als der Ritter Kraft von Hohenfels dem Kloster Caldern alle Morgen Landes zu Amönau verkaufte, die er von der verstorbenen Inkluse Adelheit geerbt hat. Die Urkunde ist in Pergament angefertigt und trägt die Siegel der Ritter von Hohenfels und der Stadt Wetter. Eine besondere Geschichte steckt heute hinter der kleinen Grünanlage im Dorfkern. Dort stand ursprünglich eine im 15. Jahrhundert erbaute Fachwerkkapelle. Weil diese im Lauf der Jahre jedoch zu klein für die Gläubigen wurde, wurde sie abgerissen und an ihrer Stelle ein kleiner Park mit einer Zisterne angelegt. Aus Anlass der 700-Jahr-Feier in 1999 wurde der alte „Rollerborn“ wieder aufgestellt sowie ein Gedenkstein enthüllt, der an die alte Kapelle erinnert.
Vor einigen Jahren hat sich die Burschen- und Mädchenschaft „Wolflahnia“ des Geländes angenommen und den zugewucherten Platz wieder freigeschnitten, sodass dieser für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. 2019 wurde der „Wesse Hoob“ als eines der prägendsten Bauwerke des Ortes in eine Stiftung übergeben, mit dem Zweck, auf dem 7000 Quadratmeter großen Grundstück Menschen mit Behinderung eine normale Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu richtet das Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf in dem Wohnhaus zunächst sechs bis acht neue Wohnplätze ein. Langfristig hat die Lebenshilfe aber noch viel größere Pläne für das Gelände. Auf einem Teil davon sollen Caravan- und Campingplätze angelegt werden. Aufgrund der direkten Lage am Lahn-Radwanderweg ist auch eine Herberge sowie ein Bistro mit Biergarten und ein Kiosk angedacht, die auch den Bürgern aus Wolfgruben offen stehen sollen. Außerdem plant die Lebenshilfe, die alte Scheune in einer Art Festscheune umzuwandeln, in der verschiedene Veranstaltungen stattfinden können.